Sonntag, 18. März 2018

Botnetz: Kleine Roboter, die Existenzen auf dem Gewissen haben

Es ist neun Uhr morgens, das Handy klingelt. „Sie haben eine neue E-Mail“ erscheint auf dem Display. Beim Öffnen des Posteinganges wird mir eine merkwürdige Nachricht angezeigt „Hallo, ich bin es Annette, bitte melde dich so schnell wie möglich“. Diese Nachricht stammt jedoch nicht von Annette, sondern von einem sogenannten Bot. So oder so ähnlich könnte es Ihnen auch passieren.


Doch viele fragen sich jetzt bestimmt, was ist überhaupt ein Botnetz?


Kurz erklärt ist ein Bot, welches von dem englischen Wort Robot „Roboter“ stammt, ein automatisiertes Schadprogramm.


Das Botnet, eher bekannt unter dem Namen Botnetz oder Zombie-Armee, ist also ein Netzwerk aus infizierten Computern beziehungsweise mobilen Geräten, die von einem sogenannten Botmaster ferngesteuert werden. Es ist eine Reihe von Computern, die ohne das Wissen ihrer Besitzer dazu verwendet werden, um Dateien (z.B. Spams und Viren) über das Internet an andere Computer zu senden.  Der Nutzer selbst hat daher keine Kontrolle über sein eigenes Gerät. Im Endeffekt ist der Computer ein Roboter (Bot), der den Anweisungen eines Auftraggebers folgt, um Spams zu versenden oder andere Rechner mit Viren zu infizieren. 


Es kann leicht passieren, dass man sich ohne ausreichenden IT-Schutz (Maßnahmen) schädliche Programme auf den PC herunterlädt. Gemäß aktuellen Studien zufolge werden pro Tag mehrere Tausend neue Computer für fremde Zwecke missbraucht. Eine Infektion findet meistens im Internet statt. Häufig werden Softwares heruntergeladen, die einen im digitalen Alltag unterstützen sollen. Beliebte Formen hierfür sind Anwendungen oder Apps. Die Gefahr bei Downloads aus dem Netz ist groß, weil sich dabei der eigene Computer mit schädlichen Trojanern oder Backdoors infizieren kann. Ein einziger unüberlegter Klick auf manipulierte Anhänge in gefälschten E-Mails oder auf einem Link in Facebook und Co., kann einen Rechner zur Zombie-Armee machen. Sobald der PC online ist, scheint er ganz normal zu arbeiten, während sich gleichzeitig im Hintergrund mit entsprechenden Befehlen lauter unerfreuliche Dinge ohne die eigene Kontrolle abspielen.


Botnets werden eingesetzt, um an Bankinformationen zu gelangen. Innerhalb von wenigen Stunden sind Cyberkriminelle mit nur einem Botnetz in der Lage, illegal immens hohe Geldsummen zu ergattern oder aber Opfer auszuspionieren um sie dann anschließend zu erpressen. Sobald ein PC Teil dieses Botnetzes ist, können sämtliche Spams anhand von E-Mails versendet oder Websites mit Anfragen überhäuft werden bis diese dann zusammenbrechen.

Da sich bei Botnetzen die infizierten Rechner nicht mit dem Steuerungsrechner, sondern untereinander verbinden, sind die Experten von Kaspersky der Meinung, dass sich solche Systeme nur sehr schwer neutralisieren lassen.

Kurz und knapp: Es steck viel kriminelle Energie und eindeutig ein böser Wille hinter den Botnetzen. Der Rechner ist also nicht mehr nur das Opfer (die auf dem PC gespeicherten Daten sind nicht mehr sicher), er ist gleichzeitig auch der Täter.

Die im anfänglichen Beispiel dargestellte Infizierungsmöglichkeit ist nur mit guter Antivirus-Software, Wachsamkeit und Misstrauen vor unbekannten Programmen oder Dokumenten zu verhindern.


Video:

Quellen:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Sicherheit- auch bei Bizerba ein Thema?

Interview mit Herrn P. Weber - Wirtschaftsingenieur beim Unternehmen Bizerba SE & Co. KG Das Unternehmen Bizerba, mit seinem Hauptsitzt ...